Kategorie: Virtuelle Sonderausstellung

Faszination Schreibmaschine

"Der Übergang von der Hacke zum Pflug, von der Feder zur Schreibmaschine tut gut und regt an. Und das Geklapper, das ich so fürchtete, stört mich jetzt gar nicht." Hermann Hesse
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Pressereferent Dominik Hartlieb stellt in diesem Video die AEG Mignon Zeigerschreibmaschine vor.
Alter Werbeflyer von Triumph für  die Schreibmaschine als Handschrift moderner Menschen
In den 1950er Jahren kommt die Schreibmaschine auch in den Haushalten an. Wer etwas auf sich hält, "schreibt Maschine".

Die Erfindung des Tippens

Ausgehendes 19. Jahrhundert: Nachdem die industrielle Revolution die Welt nachhaltig verändert hat, ermöglichen Maschinen Massenproduktion in völlig neuen Dimensionen. Das Streben nach optimierter und möglichst effektiver Produktion macht auch vor dem Schreiben nicht halt: Mit der Schreibmaschine lassen sich so gleichmäßige und normierte Schriften erzeugen wie mit einer Druckpresse – bei weit höherem Ausstoß als mit der Handschrift.

Als Erfinder der ersten funktionstüchtigen Schreibmaschine gilt ein Südtiroler Zimmermann: Peter Mitterhofer aus Partschins entwickelt im Jahr 1866 eine Schreibmaschine, die den späteren Modellen schon sehr ähnelt – aus Holz.  Die stellt er sogar dem Kaiser in Wien vor und erhält eine Unterstützung von 200 Gulden. Das Polytechnische Institut Wien urteilte jedoch damals: „Zur praktischen Verwendbarkeit dieser Erfindung müssen die Unterzeichneten bemerken, dass eine eigentliche Anwendung dieses Apparates wohl nicht zu erwarten stehe“.

Die „Handschrift“ moderner Menschen

Der amerikanische Waffenproduzent Remington fertigt als erster Hersteller Schreibmaschinen industriell in großen Stückzahlen. Mit seiner "Sholes & Glidden TYPEWRITER" beginnt ab 1873 der weltweite Einzug in die Büros. Schreibmaschinen werden zusehends erschwinglich und auch für den Hausgebrauch interessant. Wer in den 1950er Jahren als modern gelten will, der verfasst Briefe und andere Texte mit der Schreibmaschine.

Die QWERTZ-Tastatur

Eine der bleibenden Errungenschaften des Sholes & Glidden-Modells ist die Tastaturanordnung nach dem QWERTY-Layout, benannt nach den Buchstaben der ersten sechs Tasten (im Deutschen QWERTZ), die mit wenigen Änderungen bis heute auch noch für Computerkeyboards gültig ist. Dabei kam es zu dieser Anordnung nicht aufgrund ergnonomischer Überllegungen, sondern aufgrund eines gravierenden technischen Mangels: Die Typenhebel verhakten sich schnell ineinander, weswegen häufig benutzte Buchstaben nicht nebeneinander liegen durften.

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