Freitag, 01. Dezember 2023

Rosa von Tannenburg

Vor 200 Jahren erscheint 1823 ein Roman, der über ein Jahrhundert hinweg eine wichtige Rolle im Kinderzimmer spielt: „Rosa von Tannenburg“. Die Geschichte von Christoph von Schmid über das Burgfräulein Rosa prägt ganze Generationen von Kindern und Jugendlichen.
Rosa von Tannenburg Cover

Christoph von Schmid wird 1768 in Dinkelsbühl geboren. Damals trägt er noch keinen Adelstitel und heißt Johann Nepomuk Christoph Friedrich Schmid. Er wächst in guten Verhältnissen gemeinsam mit seinen Eltern und acht Geschwistern auf. Religion spielt eine wichtige Rolle in seinem Leben, weshalb er Theologie und Philosophie in Dillingen studiert und schließlich 1791 zum Priester geweiht wird. Das Erzählen und Aufschreiben von Geschichten ist immer ein zentraler Teil seines Lebens.

Sein Jugendroman „Rosa von der Tannenburg“ handelt von der mittelalterlichen Geschichte um Ritter Edelbert und seiner Tochter Rosa. Nach einem Schicksalsschlag beweist das edle Ritterfräulein Rosa Mut: Sie rettet einen kleinen Jungen und befreit ihren Vater aus den Fängen seines Gegners. Edelbert ist ein tapferer Ritter und gleichzeitig ein liebevoller Vater. Der Gegenspieler ist der böse Ritter Kunerich der verfeindeten Fichtenburg.

Schmids Geschichten enthalten Moral und Tugenden, denen die jungen Leserinnen und Leser folgen sollen. Auch in „Rosa von Tannenburg“ erzieht er durch seine Erzählung: Die Kinder und Jugendlichen sollen sich ein Beispiel am tapferen Burgfräulein Rosa nehmen. Das junge Mädchen nutzt die mittelalterlichen Strukturen für ihre Zwecke aus, indem sie anfängt, auf der Fichtenburg als Dienstmagd zu arbeiten. Sie ist fleißig und arbeitet hart, weshalb sie schnell beliebt ist. Als sie selbstlos den kleinen Sohn des verfeindeten Ritters rettet, kann sie auch ihren Vater dank ihres Mutes aus dem dunklen Verlies des Ritters Kunerich befreien. Rosa und Edelbert kehren glücklich und gemeinsam auf die Tannenburg zurück.

Der Jugendbuchklassiker erscheint zur Hochphase der deutschen Romantik (1795 bis 1848). In dieser Zeit werden die „deutschen Werte“ aus dem Mittelalter wieder besonders betont. Kunst und Literatur entstehen, die von mittelalterlichen Motiven inspiriert sind. Den Romantikern geht es ebenso um Heldentum wie um das echte Gefühl und das Geheimnisvolle. Diese Tendenzen finden sich auch im Kinderzimmer wieder und auch Christoph vom Schmid greift diese Elemente auf. Die romantischen und düsteren Seiten des Mittelalters, die auch Rosa in ihrer Geschichte erlebt, prägen bis heute unsere Vorstellung von der Epoche. Beide Bilder des Mittelalters gehen Hand in Hand – denn dem Dunklen steht auch immer die Romantisierung der Zeit gegenüber.

Übrigens: Die Geschichte der Rosa von Tannenburg spielt an den „südlichen Grenzen Schwabens“ vermutlich in Raderach – einem Stadtteil Friedrichshafens, nur etwa sechs Kilometer nördlich des Stadtzentrums. Die Tannenburg ist demnach die „Alte Burg“ des Ortes, die Fichtenburg die „Neue Burg“.

Christoph von Schmid wird 1768 in Dinkelsbühl geboren. Damals trägt er noch keinen Adelstitel und heißt Johann Nepomuk Christoph Friedrich Schmid. Er wächst in guten Verhältnissen gemeinsam mit seinen Eltern und acht Geschwistern auf. Religion spielt eine wichtige Rolle in seinem Leben, weshalb er Theologie und Philosophie in Dillingen studiert und schließlich 1791 zum Priester geweiht wird. Das Erzählen und Aufschreiben von Geschichten ist immer ein zentraler Teil seines Lebens.

Sein Jugendroman „Rosa von der Tannenburg“ handelt von der mittelalterlichen Geschichte um Ritter Edelbert und seiner Tochter Rosa. Nach einem Schicksalsschlag beweist das edle Ritterfräulein Rosa Mut: Sie rettet einen kleinen Jungen und befreit ihren Vater aus den Fängen seines Gegners. Edelbert ist ein tapferer Ritter und gleichzeitig ein liebevoller Vater. Der Gegenspieler ist der böse Ritter Kunerich der verfeindeten Fichtenburg.

Schmids Geschichten enthalten Moral und Tugenden, denen die jungen Leserinnen und Leser folgen sollen. Auch in „Rosa von Tannenburg“ erzieht er durch seine Erzählung: Die Kinder und Jugendlichen sollen sich ein Beispiel am tapferen Burgfräulein Rosa nehmen. Das junge Mädchen nutzt die mittelalterlichen Strukturen für ihre Zwecke aus, indem sie anfängt, auf der Fichtenburg als Dienstmagd zu arbeiten. Sie ist fleißig und arbeitet hart, weshalb sie schnell beliebt ist. Als sie selbstlos den kleinen Sohn des verfeindeten Ritters rettet, kann sie auch ihren Vater dank ihres Mutes aus dem dunklen Verlies des Ritters Kunerich befreien. Rosa und Edelbert kehren glücklich und gemeinsam auf die Tannenburg zurück.

Der Jugendbuchklassiker erscheint zur Hochphase der deutschen Romantik (1795 bis 1848). In dieser Zeit werden die „deutschen Werte“ aus dem Mittelalter wieder besonders betont. Kunst und Literatur entstehen, die von mittelalterlichen Motiven inspiriert sind. Den Romantikern geht es ebenso um Heldentum wie um das echte Gefühl und das Geheimnisvolle. Diese Tendenzen finden sich auch im Kinderzimmer wieder und auch Christoph vom Schmid greift diese Elemente auf. Die romantischen und düsteren Seiten des Mittelalters, die auch Rosa in ihrer Geschichte erlebt, prägen bis heute unsere Vorstellung von der Epoche. Beide Bilder des Mittelalters gehen Hand in Hand – denn dem Dunklen steht auch immer die Romantisierung der Zeit gegenüber.

Übrigens: Die Geschichte der Rosa von Tannenburg spielt an den „südlichen Grenzen Schwabens“ vermutlich in Raderach – einem Stadtteil Friedrichshafens, nur etwa sechs Kilometer nördlich des Stadtzentrums. Die Tannenburg ist demnach die „Alte Burg“ des Ortes, die Fichtenburg die „Neue Burg“.

Susanne Appl (Wissenschaftliche Volontärin)

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