Schwimmgürtel aus Kork
Der ausgestellte Schwimmgürtel wird in den 1950/60er Jahren hergestellt und hält Schwimmschüler über Wasser. Der große Vorteil am Gürtel ist, dass die Arme und Beine frei bleiben. Dies erleichtert das Erlernen der Arm- und Beintechniken „im“ Wasser und nicht nur bei Trockenübungen „am“ Wasser. Bereits seit den alten Griechen und Römern sind Schwimmhilfen aus Kork bekannt. Heutzutage werden Schwimmgürtel nicht mehr aus Kork gefertigt, sondern aus Schaumstoff oder werden durch die Schwimmnudel ersetzt.
Ist Schwimmen früher noch eine private Angelegenheit in Sportvereinen (der erste Schwimmverein in Deutschland wird 1878 gegründet) oder Sache des Militärs, gehört Schwimmen seit den 1960er zu den Pflichtsportarten in deutschen Schulen. Dieser Entschluss wird durch einen Bauboom von Hallen- und Freibädern in Schulen und Kommunen zu jener Zeit bekräftigt. Bereits in der ersten Klasse (Bildungsplan für Grundschulen in Baden-Württemberg) sollen die Kinder an das nasse Element spielerisch herangeführt werden. Weiterhin sollen erste Schwimmbewegungen und erste Tauchversuche unternommen werden. In den Klassen 3 und 4 lernen die Kinder neue Schwimmtechniken und gehen erstmals in das tiefere Wasser.
Unser Objekt des Monats hat jedoch auch einen sehr ernsten Hintergrund: Die Zahl der Kinder, die nicht richtig oder überhaupt nicht schwimmen können, nimmt seit Jahren zu – und damit auch die Zahl der oft tragischen Badeunfälle. Gründe hierfür sind der Mangel an Lehrern mit der nötigen Ausbildung sowie die Schließung vieler Bädern. Für viele Schulen wird der Schwimmunterricht zu einer organisatorischen Herausforderung, da die Kinder oft größere Strecken hin- und wieder zurückgebracht werden müssen. Dies führt dazu, dass der Schwimmunterricht in Schulen oftmals nur mangelhaft bzw. gar nicht mehr stattfinden kann.
Pascal Koths (wissenschaftl. Volontär)