Magazin „Mein Kdf-Wagen“ von 1938

Diese Vorstellung hegt Adolf Hitler, der 1934 den Automobilbauer Ferdinand Porsche damit beauftragt, ein preisgünstiges Fahrzeug zu entwickeln, das ein wahrer "Volkswagen" werden soll. Am 26. Mai 1938 wird daraufhin der Grundstein für die „Stadt des KdF-Wagens“ im heutigen Wolfsburg gelegt. Bereits wenige Monate später wirbt die nationalsozialistische Regierung für eine Sondersparaktion: Interessierte können mithilfe von Sparmarken, die sie wöchentlich für mindestens 5 Reichsmark erwerben, auf ein Auto im Wert von 990 Reichsmark hinarbeiten. In dem Magazin von 1938 werden sowohl die Sparaktion als auch das Auto vorgestellt. Einfache Bedienbarkeit, viel Beinfreiheit und moderne Technik, das seien die Vorzüge des Autos. Der Wagen wird als „vollzogener Wille des Führers“ angepriesen, der der „Freude des deutschen Volkes“ dienen soll.
Das Magazin verspricht, dass die ersten Wagen bereits 1940 ausgeliefert werden sollen. Der Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 macht den Plan zunichte. Der Aufbau der VW-Fabrik verzögert sich aufgrund von Rohstoff- und Arbeitskräftemangel stark. Die wenigen fertiggestellten Wagen werden an die Wehrmacht übergeben, sodass die 336.638 KdF-Wagen-Sparer kein Auto erhalten. Ab Frühjahr 1940 wird die Produktion schließlich vollständig auf Rüstungsgüter umgestellt. Mithilfe von Zwangsarbeitern aus den von Deutschland besetzten Gebieten stellen die VW-Werke Bomben, Flugzeugteile und den Kübelwagen VW 82 her. Ab 1944 sind etwa zwei Drittel aller Beschäftigten Zwangsarbeiter, die unter widrigen Bedingungen Schwerstarbeit leisten müssen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs übernimmt die britische Regierung den Betrieb und wandelt ihn das zivile Automobilunternehmen Volkswagen um und die „Stadt des KdF-Wagens“ wird zu Wolfsburg. Die ehemaligen Sparer gründen 1949 den Verein „Hilfsverein ehemaliger Volkswagensparer“. Nach einem langen Rechtsstreit mit VW erreichen sie 1961 einen Vergleich, durch den sie zumindest teilweise eine Entschädigung erhalten.
Chiara Rees, wissenschaftliche Volontärin